Kerze vergessen: 100.000 Euro Schaden nach Brand in Apolda


 
20.12.2013
Zottelstedt (Weimarer Land). Zu einem Wohnhausbrand kam es am Freitagmorgen im Apoldaer Ortsteil Zottelstedt. Dabei entstand ein Schaden von rund 100.000 Euro
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Die Einsatzkräfte eilten am Morgen zum Brandeinsatz auf der Zottelstedter Mühleninsel. Foto: Klaus Jäge
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Möglicherweise war es nur das Gehör von Eckart Weirich, das in der Nacht zum gestrigen Freitag eine schreckliche Tragödie verhinderte. Der Zottelstedter Landwirt wurde nämlich munter, weil er eine Scheibe klirren hörte. Einen Einbrecher mutmaßend, sprang er aus dem Bett - und roch schon da den Rauch. Auf den Flur kam er vor lauter Qualm nicht mehr. Er riss das Fenster auf, rettete seine Frau und sich nach draußen und kümmerte sich um die drei Kinder. Er rief die Rettungsleitstelle an und rannte - in Unterhose und auf Strümpfen - vor zum Gemeindehaus und drückte den Sirenenknopf.
Da war es 3.16 Uhr. Die Mitglieder der Zottelstedter Feuerwehr waren als erste am Brandort. Mit dem Wasser aus der nahen Ilm begannen sie mit den Löscharbeiten am Wohnhaus auf der Mühleninsel, wo das Wohnzimmer in Brand geraten war. Nach eigenen Angaben hatte Weirich dort eine Kerze unbeaufsichtigt zurückgelassen. Dass die Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr Apolda so schnell aus dem Depot kamen, war einem anderen Unglück, nämlich dem Brand in Umpferstedt (TA berichtete) geschuldet. Die Feuerwehrmänner sind gar nicht erst ins Bett gekommen. Gemeinsam mit ihren Zottelstedter Kollegen bekämpften sie das Feuer.
Zu sagen, es hätte schlimmer kommen können, klingt leicht. Denn angesichts des vollkommen zerstörten Wohnzimmers und des schwer beschädigten Hauses war Eckart Weirich, sonst durchaus als ein Mann der Tat bekannt, verständlicherweise vollkommen fassungslos.
Das Feuer selbst indes war rasch gelöscht. Schon um 3.40 Uhr hieß es, dass die Kräfte und Mittel der beiden Wehren ausreichen, um 4.14 Uhr entschied sich Stadtbrandmeister Ingo Knobbe, nur noch eine Brandwache vor Ort zu behalten. Die allerdings rückte erst gegen 11 Uhr wieder ab.
Seine Frau Dagmar und die Kinder Annabell, Karlchristian und Johann hatte Weirich zunächst ins Auto verfrachtet. Sie kamen später bei der benachbarten Familie Ritzel unter. Dort verbrachten die Weirichs auch die Nacht zum heutigen Samstag. Heute will Weirich mit Freunden die Brandstelle so weit abdichten, dass die Familie wieder ins Obergeschoss einziehen kann.
Eine "schöne Bescherung" ist das Weihnachtsfest für die Weirichs durch den Brand gleich in mehrfacher Hinsicht geworden: Die große Tochter Alexandra hat ebenso wie das Familienoberhaupt an Heiligabend Geburtstag, Tochter Annabell einen Tag zuvor.

Bericht der TA vom 21.12.2013
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